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Animal Crossing: Let’s go to the City – Fakten fürs Leben lernen 7. Januar 2009

Posted by planetgolm in Game based Learning, Informelles Lernen.
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Animal Crossing: Let’s Go to the City(Wii) ist ein Lebenssimulationsspiel, bei dem die Spieler Aktivitäten nachgehen, die ihnen so ähnlich auch im echten Leben begegnen. Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines Avatars, der gerade in ein Haus in einer kleinen Stadt gezogen ist. In dieser Stadt kann man nun angeln gehen, sich mit der Tierwelt der Stadt anfreunden, ins Theater gehen oder sich die Frisur hübsch machen lassen (siehe Abbildung).  Es gibt viele, viele realistische Tätigkeiten und das sonst so triste und langweilige Alltagsgeschehen wird bei diesem Spiel lustig und bunt in den Mittelpunkt gestellt.

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Die erste Frage die sich mir bei dieser Spielbeschreibung gestellt war folgende: Was ist das Ziel dieses Spiels? Nintendo, der Hersteller dieses Spiels liefert darauf folgende Antwort:

„Es gibt kein festes Ziel im Spiel. Die Spieler können einfach so viel oder so wenig machen, wie sie möchten.“

Fragt sich nur, warum sollte ich das ganze nun spielen oder warum sollten Eltern wollen, dass ihre Kinder dieses Spiel spielen?
Diese Frage hat sich auch Frank Magdans von heise.de gestellt und schreibt in seinem Artikel „Fakten fürs Leben“ was einem die japanischen Entwickler so an Botschaften mit den Weg geben.  Hier ein kleiner Ausschnitt aus seinem persönlichen Top Ten.

  1. Gib nie zu viel von dir preis: Mein Alter Ego muss im Auftrag des Ladenbesitzers Tom Nook eine Lieferung zu Klara bringen. Ist dies erledigt, spricht sie einen sogleich auf den Werbebrief an, den man für Tom Nook verfassen musste. Denn ohne gute PR geht gar nix. Klara kommt nun nicht umhin, uns zu erzählen, dass ihre Mutter sie immer darauf hingewiesen habe, nie das niederzuschreiben, was man selbst nie in einer Zeitung veröffentlichen würde – eine optimale Richtlinie für all jene, die sich in sozialen Netzwerken herumtreiben und keinen Bock auf Cyber-Mobbing haben!
  2. Geld regiert die Welt: Ja, ziemlich oller Käse, aber im Game ist das Verhältnis von Zahlungsmittel und Ware so was von durcheinander, dass man sich beinahe so fühlt als würde man im Bioladen um die Ecke stehen. Denn 4.800 Sternis für einen karierten Pullunder im Schickimickiladen Grazias Grazie hinzublättern, das scheint voll der Wucher zu sein! Alldieweil das eigene Haus gerade mal 18.400 Sternis kostet – letztlich also eine versteckte Kritik an überteuerten Preisen? Durchaus denkbar. Selbst wenn man als Angestellter bei Nintendo sicherlich genug Asche aufm Konto hat.
  3. Computer- und Videospiele sind nicht zwangsläufig unrealistisch: Frühaufsteher und Nachtratten werden keinen Spaß mit „Animal Crossing: Let’s go to the City“ haben. Denn in diesem Game gibt es Öffnungszeiten! Oh Scheiße, ja! Irgendwann stand mein Männchen nämlich vor verschlossener Tür, als es früh morgens Tom Nook einen Besuch abstatten wollte, um wieder mal Sachen an den Händler zu verkaufen. Aber nix da. Vielmehr bin ich dazu verdammt, meiner Figur zuzuschauen wie sie sich den Arsch abfriert! Geschneit hat es nämlich auch noch. Nur gut, dass der Schnee ideal zur digitalen Kugelwelt passt – also: Wie im echten Leben ist Geduld angesagt. Und eine Kaffeemaschine gibt’s ja auch noch. Zumindest in meiner Küche.
  4. In der Stadt regiert die Oberflächlichkeit: „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber deine Schuhe könnten auch sauberer sein“, sagt Ricarda zu meiner Figur. Auf offener Straße! Direkt vor dem Brunnen, mitten in der Stadt! Die hat wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank! Okay, ist ja nur ein Game. Aber zählen letztlich nicht die inneren Werte? Sicher, aber als ich gestern gezockt habe, hat das schon Trita gesagt. Das mit den verdreckten Schuhen. Also sollte ich mich eher fragen, ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl ist. Der Schuhputzer scheint nämlich abwesend zu sein. Sollte mein Männchen besser die Arbeit erledigen? Aber Schuhe putzen? Ach nee, lieber nicht – wer aber Geld braucht, sollte sich nicht schämen, selbst derartige Jobs anzunehmen.

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Den kompletten Artikel gibt es hier zu lesen: Fakten fürs Leben.

Kommentare»

1. adelph4 - 7. Januar 2009

Eine ganz nette Spielidee, jedoch frage ich mich auch, weshalb man das spielen sollte.
Gerade so etwas können Kinder doch in Wirklichkeit (in RL) erleben, ohne Computer.
Wirkt auf mich wie Sims für „Arme“. ^^


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